01.
Mai
2015

2
min

Julia Wosnessenskaja

Julia Wossnessenskaja (1940-2015) ist eine bekannte orthodoxe russische Schriftstellerin. Sie wurde in Leningrad (heute St. Petersburg) geboren. Ihr Vater war Militäringenieur, und nach dem Krieg diente er in Ostberlin, wo die Familie von 1945 bis 1950 lebte. Julia Wossnessenskaja trat ein ins Leningrader Institut für Theater, Musik und Kino, bekleidete eine aktive, lebendige und öffentliche Position, sie war eine energische Teilnehmerin in der Assoziation nicht-formeller Kunst. Im Jahr 1964 wurde sie staatlicherseits verurteilt zu einem Jahr Zwangsarbeit. Im Jahr 1966 begann sie zu veröffentlichen, ihre ersten Verse wurden anfangs in der offiziellen Presse publiziert, und später – im Samisdat. Im Jahr 1973 kam sie zum Glauben an Gott und empfing die Taufe, aber setzte ihre Tätigkeit als Dissidentin fort. Sie nahm teil an der Organisation der Aktion am 14. Dezember 1975 auf dem Platz der Dekabristen (früher Senatsplatz), in der Reihe der Demonstrationen und am Hungerstreik des Protestes der nonkonformistischen Künstler.

In ihrem Zimmer in einer Kommunalka (Gemeinschaftswohnung) fanden Literaturabende statt, an welchen sich junge literaturschaffende Intelligenz versammelte. Julia Wosnessenskaja publizierte in den Zeitschriften “Stunden”, “37″, “Maria”, sowie in den ausländischen Dissidenten-Zeitschriften “Grenzen”, “Dritte Welle”, “Bote“, “Aussaat”. In diesen Zeitschriften wurden auch ihre Artikel gedruckt.

Sie nahm teil an der Herausgabe des ersten feministischen Almanach der UDSSR “Die Frau und Russland”, an der Vorbereitung der Zeitschrift “Maria”. Im Jahr 1976 wurde sie verurteilt zu fünf Jahren Verbannung wegen antisowjetischer Propaganda.

Im Jahr 1980 wurde Julia Wossnessenskaja aus der UDSSR zwangs-exiliert (ohne die beiden Söhne). Bis 1984 lebte sie in Frankfurt a./Main, später siedelte sie über nach München, wo sie bei der Radiostation „Freiheit“ arbeitete. Von 1996 bis 1999 lebte sie im Lesna-Frauenkloster der Allheiligen Gottesgebärerin in Frankreich, welches sich in der Jurisdiktion der Russischen Orthodoxen Auslandskirche (ROKA) befand. Dort bekam sie den Segen der Äbtissin Afanasij, die literarische Parabel „Meine Abenteuer nach dem Tod“ zu schreiben.

Seit 2002 lebt sie in Berlin. Die späteren Werke der Wosnessenskaja werden oft als „christliche (oder orthodoxe) Fantasy“ bezeichnet.

Julia Wosnessenskaja wurde ausgezeichnet mit dem Titel „Bester Autor des Jahres“ im Wettbewerb „Orthodoxes Buch Russlands“. Sie ist Preisträgerin des jährlichen Wettbewerbs für Kinder- und Jugendbücher „Purpurrote Segel“ in der Abteilung „Prosa“ für ihr Buch „Der Weg der Kassandra“.

Im Jahr 2004 schreibt Julia die Bücher „Die Pilgerreise des Lancelot“ und „Juliana, oder das Kidnapping-Spiel“.

Im Jahr 2005 „Juliana, oder Gefährliche Spiele“

2006 – „Der Sohn des Führers“

2007 – „Juliana oder das Spiel ‚Töchter- Stiefmütter‘“

2008 – Sammelband mit Erzählungen: “Es lebte einmal ein altes Weib in grünen Schuhen“ (In dieser Sammlung erschienen die Erzählungen: Dieser wunderbare Geburtstag – Vogelgruppe zu dritt – Untergang und Auferstehung der Titanic – Schwarze Rosen für Yussuf – Der Sommer beginnt in Orinka – Karierte Gemüsebeete – Letzte Blumen)

2009 – Sammelband mit Erzählungen: „Besänftige meinen Kummer“, für welchen der Autorin im Wettbewerb „Aufklärung durch das Buch“ ein Spezialpreis zuerkannt wurde (In dieser Sammlung erschienen die Erzählungen: Besänftige meinen Kummer – Ich erbaue ein Haus im Himmel für den Geliebten – Zu zweit auf der Eisscholle – 160 Sorten Asparagusse – Wohnort Gruft – Weißer Vorhang im Fenster – Mamas Tochter – Große Wäsche – Rotes Hemd mit Kornblumen – Perlen des kleinen Daniel – Närrin im Bernstein – Schwarzer Gummi-Korridor im Kreis – Schnürsenkel-Schleifchen – Knotenpunkt – Auf diesem einsamen Weg – Haus auf dem Heuplatz)

2009 – „Ich danke für die Liebe“

2010 – „Unerwartete Freude, oder der Knecht Gottes Wladlen – und andere Geschichten“

2011 – Das Buch „Hundert Tage vor der Sintflut“ und

2012 – Das Buch „Das Wunder von Odessa“



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